Stříbro ist ein kleines Städchen, die reich an Geschichte ist. Sie liegt im Bezirk Tachov in der Pilsner Region in Westböhmen. Der Ortsname Stříbro bezieht sich auf den Silberbergbau, der im Spätmittelalter hier durchgeführt wurde.
Stříbro, zu Deutsch Mies, wurde Anfang des 12. Jh.. als Bergbausiedlung gegründet, welche unter Wenzel I. im Jahr 1240 zu einer Ortschaft wurde. Zwischen 1240 und 1250 wurde auf einem Felsvorsprung über der alten Bergbausiedlung der Grundstein für eine neue Königsstadt mit interessanten architektonischen Elementen gelegt. Dank des Abbaus von Silber und Blei sowie der günstigen Lage an der Goldenen Straße entwickelte sich Stříbro so rasant, dass es schon 1263 zu einer königlichen Stadt erhoben wurde und die Stadt erhielt von den böhmischen Königen verschiedene Privilegien.
König Wenzel IV. beschloss, dass alle Kaufleute, die Waren nach Tachov und weiter nach Bayern führten, durch Stříbro fahren müssen. Zur Verteidigung der Stadt und der Wege wurde eine Befestigungsmauer nur mit zwei Toren errichtet.
Während der Hussitischen Kriege wurde die Stadt 1421 vergeblich von Jan Žižka belagert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt Stříbro dreimal von den Schweden besetzt und geplündert.
Das Rathaus, das sicherlich jedem Besucher in Erinnerung bleiben wird, befindet sich in der westlichen Hälfte des Masaryk-Platzes. Der ursprüngliche Bau, dessen Form nicht erhalten ist, wurde 1543 durch den heutigen Renaissancebau ersetzt.
Die Sgraffito-Verzierungen stammen aus den Jahren 1823–1888.
Seit einiger Zeit gehört ein Glockenspiel zum festen Bestandteil des Rathauses und wird regelmäßig zur vollen Stunde gespielt.
Im Jahr 1710 brach in der Stadt eine Pest aus, woran die Pestsäule auf dem Masaryk Platz aus dem Jahr 1740 erinnert. Der Legende nach sind im Rathaus die Seelen hingerichteter Verbrecher eingesperrt, die während der Pest im 18. Jahrhundert die Stadt geplündert hatten.
Stříbro ist ein Städtchen mit einem großen historischen Hintergrund. Das Stadtmuseum auf dem Masaryk Platz befindet sich im ehemaligen Minoritenkloster. Das Museum bietet ihnen einen Einblick in reichhaltige Geschichte dieses Städtchen.
Das Bergbau-Freilichtmuseum in Stříbro mit einer Freilichtausstellung zur Bergbautechnik wurde offiziell am 10. September 2005 eröffnet.
Zum Freilichtmuseum gehört auch die Mündung des königlichen Prokop-Erbstollens. Die Besucher können den königlichen Erbstollen Prokop in Střbro besuchen. Historisch betrachtet zählt dieser Stollen zu den bedeutendsten Bergwerksanlagen des Erzbergbaus in Střbro, er stammt aus dem Jahr 1513.
Viele historische Exponate werden durch eine funktionsfähige Bergbaulokomotive und einen nachgebauten Tunnel ergänzt, bei dem die Nutzung deutlich erkennbar ist. In sogenannten Erkundungsstollen können sich Besucher über die Bergbaumethoden im Mittelalter sowie im 19. und 20. Jahrhundert informieren können.
Alle installierten Exponate sind mit Informationstafeln zum Umgang mit der genannten Technik ausgestattet. Der Bergbau historische Verein Stříbro ergänzt das Freilichtmuseum kontinuierlich (nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten) um neue Exponate. Sein Ziel ist, auf dem Gelände einen sogenannten kleinen geologischen Park mit einer visuellen Präsentation von Grundgesteinen aus der Region Stříbro zu schaffen. Im Jahr 2009 haben die Mitglieder des Vereins den Bau der Tagebaustrecke des Museums mit einer Länge von 325 m rund um den Fluss Mže abgeschlossen.
Rechts von Museum auf dem Masaryk Platz, führt ein neu eingelegter Weg ins Tal Richtung Freilichtmuseum. Die markante rote Fußgängerbrücke sollte hauptsächlich Bergleuten, die an den Schächten am rechten Mže-Ufer gearbeitet haben,
den Weg aus der Stadt verkürzen.
Unmittelbar neben Städchen Stříbro befindet sich das weitläufige Erholungsgebiet der Talsperre Hracholusky. Sie befindet sich 20 Kilometer westlich von Pilsen. Der Stausee wird zu Erholungszwecken genutzt und ist von Feriensiedlungen umgeben.